Hat Ihnen die Pandemie auch einen „Strich durch die Rechnung gemacht“ und Ihr Schulpraktikum kann nicht wie geplant stattfinden? Und Ihre Schüler*innen sollten nichtdestotrotz die Gelegenheit haben, sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft zu machen?
In unserem 10.Jahrgang haben wir im Januar ein neuntägiges Projekt durchgeführt – eine „Ersatzleistung für das Betriebspraktikum“. Sie ist (neben zwei Bewertungsvarianten und einem Gutachtenformular) auf unserer Homepage zu finden.
Aufgebaut ist der (ca. zehnseitige) Bericht zur Ersatzleistung aus drei großen Teilen:
Im ersten Teil entscheiden sich die Schüler*innen begründet für ein Berufsfeld und vier Ausbildungs-/akademische Berufe. Recherchiert wird zu ihnen selbständig (Umfang: ca. 4 Seiten). Ein Fragekatalog und eine Seite mit hilfreichen Links und Webadressen werden zur Verfügung gestellt.
In einem zweiten Teil wird ein Interview von den Schüler*innen geführt - mit einer Person aus dem vormaligen Praktikumsbetrieb, aus dem persönlichen Umfeld oder… (ca. 2 Seiten). Geht die interviewte Person einer Tätigkeit im „eigenen“ Berufsfeld nach, ist das mit Blick auf „einen roten Faden“ optimal. Der beigefügte Fragekatalog unterstützt auch hier.
Der dritte Teil enthält ein aktuelles Bewerbungsschreiben, möglichst zugeschnitten auf einen der ausgewählten Berufe, und einen authentischen Lebenslauf (Umfang: 2 Seiten).
Ein Deckblatt, ein Inhaltsverzeichnis und ein Quellenverzeichnis runden die Angelegenheit ab (Umfang: ca. 2 Seiten)
Nach ersten Unsicherheitsbekundungen und Rückfragen von Schüler*innen lief die Arbeit gut an. Videokonferenzen mit den Schüler*innen zu Beginn und im Verlauf der neun Tage halfen hier. Die Abgabe der Berichte erfolgte zuverlässig in digitaler Form und bei Schulöffnung soll eine Papiervariante nachgeliefert werden. Die Qualität der Berichte ist so unterschiedlich wie unsere Schüler*innenschaft heterogen und wie auch die Leistungen im üblichen Betriebspraktikum. Größtes Problem unserer Schüler*innen: Keine Plagiate zu Teil 1 abzugeben! Das Ergebnis der Bewertung erscheint auf dem Zeugnis des zweiten Halbjahres der zehnten Klasse und die Schüler*innen erhalten ein Gutachten.
Einig sind wir uns alle in der Einschätzung, froh gewesen zu sein, diese Ersatzleistung absolviert zu haben. Sie dient definitiv der beruflichen Orientierung, wenn verantwortungsbewusst absolviert. Sie bleibt jedoch eine Ersatzleistung für das eigentliche Betriebspraktikum, ist aber auch ausbaufähig, variierbar, einsetzbar im Fall eines Schülers/ einer Schülerin ohne Praktikumsplatz, mit Beinbruch… in Postpandemiezeiten...Viel Erfolg damit!